Test: Acer Aspire easyStore (Update)

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Acer Aspire easyStoreSeit Langem suche ich eine gute Speicher-Lösung für meine vielen Daten, inbesondere meine iTunes-Dateien. Ich verwalte alle meine Musik- und Video-Files in iTunes, um darauf von meinem AppleTV aus zuzugreifen. Mein Wunschgerät muss folgende Kriterien erfüllen:

  • NAS (Network Attached Storage) mit Gigabit-Ethernet
  • RAID-5-Unterstützung
  • Leise (wohnzimmer-tauglich)

Mit dem “Acer Aspire easyStore” gibt es nun ein solches Gerät, das außerdem noch ein paar weitere nette Features hat: WLAN (802.11g), iTunes-Server und UPnP-Server. Nach einiger Bedenkzeit und ein paar vielversprechenden Tests auf diverse Webseiten habe ich mir das Teil also bei redcoon gekauft.

Den easyStore gibt es in zwei Ausführungen: 1 TB (4 x 250 GB) und 2 TB (4 x 500 GB). Ich habe die größere Version getestet. Der tatsächlich zur Verfügung stehende Speicherplatz hängt dann vom verwendeten RAID-Level ab. Ich habe RAID 5 gewählt, so dass mir knapp 1,5 TB bleiben.

Erst-Installation

Nach dem Auspacken war der erste Eindruck recht gut. Das schwarze Gerät mit der schwarz-glänzenden Front sieht schick aus. Der Anschluss ging schnell von der Hand: Stromkabel rein und NAS an den Router anschließen – fertig.

Im Idealfall erkennt easyStore den DHCP-Server im Netzwerk von selbst und bekommt eine entsprechende IP-Adresse. Bei mir hat der easyStore das allerdings nicht geschafft. So bekam er eine für mein lokales Netz ungültige IP-Adresse. Das lässt sich durch das mitgelieferte “easySearch” beheben, denn mit dieser Windows-Software kann man die automatische DHCP-Erkennung deaktivieren und die IP-Adresse selbst vergeben.

Allerdings betreibe ich den easyStore an einem Mac, und für den wird keine Software mitgeliefert. Also musste ich erst mit Windows re-booten und easySearch starten. Nach zwei Abstürzen konnte ich die IP-Adresse schließlich ändern und auf das NAS zugreifen.

Acer Aspire easyStore

Konfiguration

Die eigentliche Konfiguration erfolgt wie üblich über eine Web-Oberfläche. Diese verhielt sich nach der Erst-Installation allerdings nicht wie erwartet: Frisch eingerichtete User verschwanden, Zugrifflisten zeigten nie angelegte User an und diverse Male stürzte die Oberfläche ab. Ein Firmware-Update brachte keine Abhilfe. Erst ein Reset und das Zurücksetzen auf die Werkseinstellung löste das Problem, und die Oberfläche verhielt sich ordnungsgemäß.

Folgende Einstellungen können in der Web-Oberfläche vorgenommen werden:

  • Benutzer verwalten
  • Benutzerrechte pro Verzeichnis festlegen
  • Quota einrichten (maximaler Speicherplatz für jeden einzelnen Benutzer)
  • Einrichten von FTP-Server, DHCP-Server, UPnP-Server und iTunes-Server
  • System-Einstellungen: Device- und Workgroup-Name, LAN- und WLAN-Einstellungen, RAID-Level (0, 1, 5 oder JBOD) E-Mail-Benachrichtigung im Fehlerfall, Firmware-Updates, etc.
  • Anzeige von Speicher-Auslastung und System-Temperatur

Betrieb

Der Betrieb geht dann wesentlich problemloser vonstatten als die Erst-Installation. Beim Mac taucht der easyStore im Finder unter “Freigaben” auf, und dort erscheint das Laufwerk “Volume_1” als SMB-verbundenes Gerät. Nach Anmeldung kann man dann auf alle Verzeichnisse zugreifen, auf die man die entsprechenden Rechte hat.

Der Betrieb als FTP-Server klappt ebenso einwandfrei. Man kann vom FTP-Client seiner Wahl einfach auf das freigegebene Volume zugreifen.

Sehr erfreulich auch UPnP (“Universal Plug’n’Play”): Da meine Playstation 3 auf UPnP-Server zugreifen kann, hatte ich eine prima Testumgebung. Das Streamen von Videos und MP3-Songs klappt problemlos und ohne jede Konfiguration. Nur bei iTunes gekaufte Songs (egal ob mit oder ohne DRM) können nicht über UPnP abgespielt werden.

Den iTunes-Server habe ich nicht zum Laufen bekommen.

Acer Aspire easyStore: Web-Interface

Lautstärke

Eine geringe Lautstärke war einer der Gründe, weshalb ich mich für den Acer Aspire easyStore entschieden habe. Von anderen NAS-Geräten ist man hohe Lärmpegel durchaus gewöhnt.

Im Ruhezustand ist der Acer sehr leise, zumal sich die Platten nach einer Weile in den Ruhezustand begeben. Während des Betriebs und Zugriff sind die Platten dann hörbar, aber nicht wirklich störend. Das Gerät hat zwar einen Lüfter, dieser ist aber mit schätzungsweise 90 mm Durchmesser recht groß und dreht somit ruhig und langsam.

Das einzige etwas nervige Geräusch machen die Platten, wenn sie nach einem Zugriff aus dem Ruhezustand aufwachen. Dann hört man jede Platte einzeln hochfahren.

Geschwindigkeit

Hier kommen meine kleinen Geschwindigkeits-Messungen. In meinem “Real-Life-Test” habe ich ein 2-GB-File vom Acer auf die interne Platte und wieder zurück kopiert. Die Platte war als SMB-Drive gemountet.

Außerdem habe ich die Geschwindigkeit mit “Disk Speed Bench X” und “Xbench” gemessen.

Zu guter letzt hatte die Zeitschrift c’t in einem Kurztest in Ausgabe 3/2008 (Seite 68) eine Messung gemacht.

Alle Messungen beziehen sich auf den Anschluss via Kabel über Gigabit.

  • Mein “Real-Life-Test”:

Read: 16,7 MB/Sekunde

Write: 16,2 MB/Sekunde

  • Ergebnis des Tests aus der c’t:

Read: 24,3 MB/Sekunde

Write: 13,5 MB/Sekunde

  • Disk Speed Bench X:

Transfer Speed 16,464,596 bytes/sec

  • Xbench 1.3:

Results 29.34
System Info
Xbench Version 1.3
System Version 10.5.2 (9C7010)
Physical RAM 3072 MB
Model iMac5,1
Disk Test 29.34
Sequential 18.65
Uncached Write 9.41 5.78 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 27.09 15.33 MB/sec [256K blocks]
Uncached Read 23.99 7.02 MB/sec [4K blocks]
Uncached Read 33.85 17.01 MB/sec [256K blocks]
Random 68.68
Uncached Write 63.57 6.73 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 41.13 13.17 MB/sec [256K blocks]
Uncached Read 377.78 2.68 MB/sec [4K blocks]
Uncached Read 64.30 11.93 MB/sec [256K blocks]

Dokumentation

Eine Schwachstelle ist das (nur im PDF-Format vorliegende) Handbuch, zumindest die (von mir betrachtete) Deutsche Version. Texte, die nicht zu den Screenshots passen, unmotivierte Seitenumbrüche und zahlreiche Tippfehler hinterlassen keinen guten Eindruck. Zwar wird in den Prospekten von Mac- und Linux-Kompatibilität geworben, im Handbuch findet sich zum Betrieb unter diesen beiden Betriebssystemen allerdings kein Wort. Auch der Austausch einer Platte wird nur sehr kurz behandelt. Welche Platten man einbauen kann, wird nicht thematisiert.

Pro und Contra

+ Verschiedene RAID-Level zur Auswahl

+ Leise

+ Ansprechendes Design

+ FTP- und Streaming-Server

+ WLAN

– Installations-Software nur für Windows und zudem recht instabil

– Schwache Dokumentation

Fazit

Ich bin auch nach einer Woche mit dem Acer Aspire easyStore noch zufrieden mit dem Gerät. Die anfänglichen Probleme mit der Installation sind überwunden. Die Geschwindigkeit ist okay und die Lautstärke ist angenehm.

Update (23.6.2008):

Mit der neuen Firmware-Version 2.0 funktioniert auch der iTunes-Server. Es scheinen zwar erstmal nur Audio-Dateien zu funktionieren, aber die nächste Firmware kommt bestimmt…

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5 Kommentare

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  • Wenn der TV UPnP kann, kann er sich die Videodaten von dem Acer holen und abspielen. Ansonsten ist das easyStore ja erstmal nur ein Netzwerkspeicher, und wie Videodaten zu einem TV kommen, ist einem dann selbst berlassen (i.d.R. ber einen Rechner oder sowas).

  • habe mir auch die easystore gekauft um Filme per PS3 zu streamen. Ich bekomme immer fters die meldung 2110 DLNA Fehler.Unter iTunes 9 klapps auch mit dem iTunes Server.

Von icorn