Ein Samurai kommt in ein Dorf, in dem zwei rivalisierende Banden um die Herrschaft kämpfen. Nachdem er sich mit der Situation vertraut gemacht hat, entwickelt er einen Plan wie das Dorf von den kämpfenden Banditen befreit werden könnte. Der Yojimbo, gespielt von Toshiro Mifune, hat in den ersten 15 Minuten des Films kaum Text und beschränkt sich auf einen Beobachterstatus. Er beginnt, die eine Bande gegen die andere auszuspielen, mit dem Ziel, dass sie sich gegenseitig auslöschen. In die Quere kommt ihm dabei der misstrauische Unosuke, Bruder eines der Bandenchefs und mit der überlegenen Kampfkraft eines Revolvers ausgestattet. Mit seiner Hilfe trägt seine Seite den Sieg davon, und Sanjuro Kuwabatake, wie sich der Samurai selber nennt, muss selbst in den Kampf eingreifen. In einem letzten Gefecht besiegt er Unosuke und dessen Bande und befreit das Dorf, das durch die vielen Kämpfe inzwischen fast menschenleer geworden ist.
Meinung
“Yojimbo” stammt von Regisseur Akira Kurosawa, dessen bekanntestes Werk “Die sieben Samurai” zu den besten Filmen aller Zeiten gerechnet wird und auch bei imdb unter den Top-20 zu finden ist. “Yojimbo” steht dem aber kaum nach und ist ebenfalls sehr hoch bewertet.
Der Film ist 1961 entstanden, und obwohl er im alten Japan spielt, ist er das offensichtliche Vorbild für die Italo-Western der späten 60er und 70er Jahre. Besonders in “Für eine handvoll Dollar” hat sich Sergio Leone kräftig bei Kurosawas Film bedient, weshalb er auch verklagt wurde. Kurosawa gewann den Prozess und bekam 15% der Einnahmen des Leone-Films – und hat damit mehr verdient, als mit “Yojimbo” selbst.
Viele weite Kameraeinstellungen mit dem einsamen Anti-Held auf leeren Straßen wurden durch diesen Film geprägt und wurden von vielen späteren Western wieder aufgegriffen (= kopiert).
Die Hauptfigur ist (typisch Italo-Western) kein stahlender Held, sondern ein zynischer umherziehender Einzelgänger, der hauptsächlich auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und sein Können im Schwertkampf nur fürs Geldverdienen einsetzt. Eine gewisse Entwicklung erfährt er aber dennoch im Film, denn gegen Ende hilft er eine Familie bei der Flucht.
Zusammengefasst also ein spannender und wegweisender Film mit einem (wie so oft in Kurosawa-Filmen) überzeugenden Hauptdarsteller Toshirô Mifune. Auch wenn die Kampf-Szenen aus heutiger Sicht recht antiquiert wirken, kann man den Film auch heute noch gut ansehen. Vorausgesetzt, man hat keine Aversion gegen Schwarz-Weiss-Filme.
